Lustvoll leben
Sexualtherapie in Hamburg
Warum Sexualberatung?
„Sex ist die natürlichste Sache der Welt“. Eine Floskel, die wir oft in unserem Leben hören und die uns vermittelt, dass der Sex auf ganz natürliche Weise funktionieren sollte. Dies ist einer der vielen Mythen, die es über die Sexualität gibt.
Denn unsere Sexualisierung basiert auf ganz individuellen Lernschritten, die in frühester Kindheit beginnen und bis ins hohe Alter andauern. Es gibt manchmal Lebensphasen, in denen wir mit den vorhandenen erlernten Fähigkeiten an Grenzen stossen und dann angewiesen sind, neue sexuelle Lernprozesse zu entwickeln und zu erforschen. Dann kann es Sinn machen, eine Sexualberatung zur Unterstützung aufzusuchen.
Die Grundlage meiner Beratung beruht auf dem Therapie Ansatz des „Sexocorporel“. Die Therapie wurde von Prof. Jean-Yves Desjardins entwickelt und wird entsprechend fortlaufend um die neuesten sexualwissenschaftlichen Erkenntnisse erweitert.
01. Warum kontaktieren mich Klientin*innen?
Meine Klient*innen konsultieren mich, wenn sie das Gefühl haben, dass ihr sexuelles Erleben nicht so erfüllend wahrgenommen wird, wie sie es sich wünschen. In den Sitzungen geht es bspw. um folgende Themen:
- Unsicherheit mit der eigenen Weiblichkeit/Männlichkeitmehr…
- Sexuelle Lustlosigkeit / Unlust mehr…
- Schmerzhaften Geschlechtsverkehr (Vaginismus / Dyspareunie / Lichen sclerosus) mehr…
- Fetischismus (siehe auch unter Kolumne „Fetischismus„)
- Pornosucht / Sexsucht (siehe auch Kolumne „Sexsucht/Pornosucht„)
- Orgasmusfähigkeit / Orgasmusstörungen
- Sexuelle Orientierung
- Erektionsstörungen / frühzeitiger Samenerguß
- Klärung von sexuellen Fantasien
02. Was ist Sexocorporel?
Sexocorporel ist ein ressourcen- und körperorientierter Therapieansatz. Was heisst das? Jede Person hat in Ihrer Sexualität Stärken entwickelt. Oftmals werden diese nur nicht als solche wahrgenommen. Ich unterstütze Sie dabei, eigene Stärken zu erkennen und zu erweitern.

03. Wie läuft eine Beratung ab?
Der Erfolg einer Therapie beginnt bereits mit der klaren Benennung des sexuellen Anliegens und dem Festlegen eines entsprechenden Behandlungsziels. Auf dieser Basis werden die kognitiven, emotionalen und körperlichen Fähigkeiten gestärkt und weiter entwickelt. Sowohl in Gesprächen als auch durch Vermittlung von Übungen, werden die neuen Fähigkeiten aufgebaut. Bei den Übungen geht es nicht darum, diese so gut wie möglich nachzumachen, sondern beim Durchführen darauf zu achten, wie die Übung den Körper, die Gedanken und Emotionen beeinflusst. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie. Übungen finden immer bekleidet und ohne Berührungen statt.

Über mich
Mein gesteigertes Interesse an der Sexualität fing mit der Tätigkeit in der Erotikboutique „Kleine Freiheit“ an. Damals habe ich immer wieder festgestellt, dass es einen großen Bedarf an Aufklärung und Beantworten von Fragen bezüglich der Sexualität gab und weiterhin gibt. Meinen Kunden*innen hatten Fragen wie zum Beispiel:
- Warum werde ich nicht feucht?
- Warum habe ich Schmerzen beim Geschlechtsverkehr?
- Warum habe ich keine Lust auf Sex?
Das gab mir den Anlass, eine fünfjährige Ausbildung zur Sexologin zu absolvieren. Die Ausbildung hat mir ermöglicht, die Zusammenhänge der Sexualität zu verstehen und zu begreifen. Ich war begeistert, wie wir vieles selber in der Hand haben, Einfluss auf unsere Sexualität zu nehmen und diese jederzeit in entsprechenden Lernschritten weiterzuentwickeln.
- 1998 Diplom-Betriebswirtin (FH)
- 2007 – 2018 Inhaberin Erotikboutique Kleine Freiheit
- 2013 – 2014 Grundlagen Klinische Sexologie nach dem Model des Sexocorporel
- 2014 – 2015 Vertiefungslehrgang Klinische Sexologie nach dem Model des Sexocorporel
- 2015 – 2017 Diplomdurchgang Klinische Sexologie nach dem Model des Sexocorporel
- 2016 – 2017 Systemische Sexualtherapie nach Prof. Dr. Ulrich Clement
- 2018 Abschluss Heilpraktikerin für Psychotherapie
- 2019 Eröffnung Praxis Sexualtherapie Lustvoll Leben
- 11/2020 Sexualmedizinische Grundlagen in Bezug auf das Model Sexocorporel
- 1998 Diplom-Betriebswirtin (FH)
- 2007 – 2018 Inhaberin Erotikboutique Kleine Freiheit
- 2013 – 2014 Grundlagen Klinische Sexologie nach dem Model des Sexocorporel
- 2014 – 2015 Vertiefungslehrgang Klinische Sexologie nach dem Model des Sexocorporel
- 2015 – 2017 Diplomdurchgang Klinische Sexologie nach dem Model des Sexocorporel
- 2016 – 2017 Systemische Sexualtherapie nach Prof. Dr. Ulrich Clement
- 2018 Abschluss Heilpraktikerin für Psychotherapie
- 2019 Eröffnung Praxis Sexualtherapie Lustvoll Leben
- 11/2020 Sexualmedizinische Grundlagen in Bezug auf das Model Sexocorporel
Kontakt & Kosten
Sollten Sie sich fragen „Ist das etwas für mich?“, dann kontaktieren Sie mich gerne über das Kontaktformular, schreiben eine E-mail an km@sexualberatung-lustvoll-leben.de oder rufen mich unter 040 85508385 an.
Eine 60 minütige Einzelsitzung kostet 80,00 €. Bei Bedarf kann auch eine 90 minütige Sitzung zu 110,00 € gebucht werden. Die Beratung wird direkt nach der Sitzung per EC Karte oder in bar bezahlt. Eine Rechnung wird ebenfalls sofort ausgestellt.
Eine Sitzung, die nicht wahrgenommen wird, muss 48 Stunden vor Sitzungsbeginn entweder per Email, SMS oder Anruf abgesagt werden. Wenn dieses versäumt wird, berechne ist 50 % des vereinbarten Honorars.
Eine Abrechnung über die Krankenkasse kann nur über Privatversicherte erfolgen. Bitte sprechen Sie mich hierauf in der Beratung an.
Workshops
Aufgrund der aktuellen Lage finden zur Zeit keine Workshops statt.
Lustvoll leben –
Sexualität neu entdecken
Termin: fällt aus
Seminarleitung: Kathy Mussäus
Ort: Eppendorf
Erleben von Männlichkeit/ Weiblichkeit bei Transgender und Transvestitismus
Termin: fällt aus
Seminarleitung: K. Mussäus/G. Meier
Ort: Eppendorf


Spannendes aus der Kolumne
Meine Kolumne behandelt verschiedene Themen aus meinem Praxisalltag, welche regelmäßig in der Zeitschrift Kink veröffentlicht wird.
Lesezeit 4 min, Kink 80. Ausgabe
Sexuelle Lustlosigkeit, kennst du das?
Warum haben wir eigentlich keine Lust auf die angeblich schönste Nebensache oder auch vielleicht schönste Sache der Welt? Kann es manchmal daran liegen, dass wir sie gar nicht als schönste Sache empfinden? Wie kommt es, dass manche Menschen von ihrem Sex schwärmen und manche wiederum dem Ganzen rein gar nichts abgewinnen können?
In meiner Praxis höre ich dieses Anliegen sehr häufig. Oftmals frage ich als erstes: Warum haben Sie denn Sex? Warum wollen Sie Sex haben?
Manchmal kommt ein Achselzucken, begleitet von einem langen Schweigen. Oder es folgt die Begründung, dass es doch dazu gehört oder dass der Partner oder die Partnerin doch so gerne Sex hat und sie/er es ihm/ihr zuliebe tut. Es gibt so viele Gründe, warum man Sex haben kann. Doch werden wir Lust auf Sex haben, wenn er uns nicht erfüllt? Ist es nicht eine natürliche und gesunde Konsequenz unsererseits, dass wir etwas verweigern, was uns keinen Mehrwert bietet? Da ich von Haus aus diplomierte Betriebswirtschaftlerin bin, kann ich das sehr nüchtern auf den Punkt bringen: Wenn ich etwas in eine Sache investiere, möchte ich einen adäquaten oder auch maximalen Gewinn daraus ziehen.
Was bedeutet das für unsere Sexualität? Der Sex beginnt mit der Erregung. Hier kann es bereits bei der Investition holprig werden. Wie kann ich mich so gut erregen, dass ich Lust auf mehr habe? Weiß ich, was mich erregt? Wie sehr kann ich es zulassen, dass mich etwas erregt und darf ich das genießen? Hier wird das Fundament für den weiteren Verlauf gelegt.
Erregung kann durch unsere fünf Sinne wie Tasten, Schmecken, Sehen, Hören oder Riechen ausgelöst werden. Auch Fantasien sind ein reizvolles Mittel, die Erregung zu entfachen. Was machen wir danach mit der Erregung? Warten wir darauf, dass uns der Partner den Weg zum Orgasmus abnimmt, indem er uns genau so stimuliert, wie wir es am besten kennen? Ist unser Partner dafür zuständig, uns so genau zu kennen, dass er genau weiß, was zu tun ist? Sind wir der Experte für genau diesen einen Menschen geworden? Was ist, wenn wir einen neuen Partner kennenlernen – müssen wir erst Experte für diesen einen Menschen werden?
Natürlich spricht überhaupt nichts dagegen, unserem Partner Signale oder Hinweise zu geben, dass genau das, was er tut, wunderbar ist und gerne wiederholt werden darf. Ein tolles Geschenk, was genossen werden darf. Nur was ist dann, wenn der Partner eben nicht genau dieses sensationelle Geschenk bescheren kann oder auch will?
Was mir in der Praxis klar geworden ist, ist dass jeder von uns in der Sexualität Grenzen hat. Und oftmals liegen diese im Erlernen und im Wissen über die Sexualität. Leider ist unsere Aufklärung sowohl in der Schule als auch im Elternhaus oftmals sehr auf Schadensregulierung beschränkt. Es wird uns gelehrt, wie Sexualität biologisch funktioniert, wie die Geschlechtsorgane heißen und wie die Befruchtung abläuft. Doch wer sagt uns, wie wir Freude an unserer Sexualität haben? Oftmals wird nur davor gewarnt, dass wir uns vor Geschlechtskrankheiten und ungewollten Schwangerschaften schützen müssen, aber mehr Wissen wird uns leider nicht vermittelt. Aber nichtsdestotrotz entdecken wir unsere Sexualität auf unsere ganz individuelle Art und Weise. Und das ist auch gut und wichtig. Und hierauf können wir stolz sein, da wir neugierig auf uns sind und uns erforscht haben. Was bedeutet das genau? Ich glaube, der erste sexuelle Kontakt mit uns beginnt bei den meisten mit der Selbstbefriedigung. Wir entdecken unser Geschlecht und merken, dass sich hier doch die einen oder anderen Geheimnisse verbergen. So kann ich mich jedenfalls an meine erste Erfahrung erinnern. Ich dachte, dass ich etwas entdeckt habe, was noch kein Mensch kennt, da ja nie jemand zuvor darüber gesprochen hat. Warum eigentlich nicht? Weil das Thema mit Scham behaftet ist und auch vielmehr als abstoßend betrachtet wird? Warum sollte man Sex mit sich alleine haben? Wirkt das so, als ob man armselig ist, dass man es sich selbst besorgen muß?
Doch ich kann mich erinnern, wie schön dieses Gefühl war als der Höhepunkt erreicht war und alles von mir abfiel. Eine bessere Entspannungsübung konnte ich mir damals nicht vorstellen. Natürlich wusste ich ganz genau, wie ich zu diesem Gefühl der Entspannung komme. Genau dieser Punkt in der Nähe der Klitoris und genau mit der Geschwindigkeit, dem Druck und der entsprechenden Muskelanspannung. Und fertig war diese wundervolle Entladung oder auch Orgasmus genannt. Doch mittlerweile stellt sich mir die Frage, ist denn genau hier ein Knopfdruck im Körper installiert, der nur dann funktioniert, wenn jemand anders oder ich diesen bediene? Ist es wirklich so, dass unser Körper in jener Hinsicht so „engstirnig“ konzipiert ist und somit wenig Fläche für andere Stimulationen zulässt?
In meiner 5 jährigen Ausbildung habe ich einiges dazu gelernt, auch über die Stimulationsfläche unserer Genitalien. Wir haben so unendlich viele Rezeptoren in unserer Vulva, Vagina, unserem Hoden und Penis, die auf verschiedenste Reize reagieren. Doch warum tun sie das nicht einfach so? Warum spüren wir das oftmals so wenig? Solche Rezeptoren müssen trainiert bzw. sensibilisiert werden. So wie wir damals diesen einen Punkt bei uns gefunden haben, so ist es jetzt unsere Aufgabe weiter zu forschen. Neue Stimulationsflächen entdecken, und mit den verschiedenen Reizen wie schnell, langsam, fest, weich, drückend, anspannend oder entspannend, anfangen zu spielen. Denn wenn unser Lustzentrum gut in unserem Bewusstsein verankert ist, haben wir viel mehr Spielraum geschaffen uns gut und sicher bei der nächsten sexuellen Begegnung zu stimulieren und dann bekommen wir wieder viel mehr Lust darauf. Da wir wissen, dass wir eine viel größere Bandbreite an sexuellen Reizen haben als zuvor. Wir müssen nicht warten, bis genau dieser eine Punkt auf der Landkarte von unserem Gegenüber entdeckt wurde. Wir haben unser erotische Landkarte erweitert und somit eine solidere Basis für sexuelle Erregung geschaffen. Auch wenn wir inzwischen erwachsen sind, so besitzen wir immer wieder die Fähigkeit, etwas Neues zu entdecken und zu lernen.
Und genau hier setzt eine Sexualberatung an. Wir Sexologen unterstützen Menschen, die ihre sexuelle Entwicklung fortsetzen möchten. Zusammen mit unseren Klienten erforschen wir, wie wir uns selbst einen Höhepunkt bescheren und ob hier Grenzen in der Paarsexualität vorbestimmt sind. Denn nur wenn wir wissen, wie wir unsere Sexualität leben, können wir bewusst etwas ändern. Und da es sich hier nicht um alte Geschichten aus der Vergangenheit handelt, die nicht mehr änderbar sind, sondern um eine real körperliche Funktionalität, denke ich, dass wir damit eine gute Chance haben, unsere Sexualität zu jedem Zeitpunkt in unserem Leben zu erweitern und neu zu entdecken. Mut und Geduld sind dabei ebenso erforderlich wie eine Prise Neugierde auf sich und seine Fähigkeiten. Lasst uns anfangen und wieder einen Forscher in uns wecken!
Lesezeit 4 min, Kink 82. Ausgabe
In meinem letzten Beitrag ging es um die sexuelle Lustlosigkeit und was die Ursachen dafür sein könnten. Heute möchte ich von einem anderen Anliegen sprechen, mit dem einige Klienten/innen zu mir kommen: Wie kann ich den Kopf beim Sex ausschalten?
Ich frage dann erst einmal nach, was sie genau damit meinen. Oftmals stellt sich dann das Anliegen heraus, den Sex mehr genießen zu können. Es wird als lästig empfunden, wenn beim Sex noch der Kopf mit Gedanken beschäftigt ist, die gar nichts mit der damit verbundenen Situation zu tun haben. So berichten mir Frauen, dass sie beim Sex daran denken, was noch im Haushalt gemacht werden muss oder wann der Akt endlich zu Ende ist. Männer berichten, dass sie nur an das Ziel des „Kommens“ denken oder „nur nicht Versagen“ wollen. Wenn diese Gedanken allzu dominant sind, wird es in der Tat schwierig, den Sex genießen zu können.
Doch wie schaffen wir es eigentlich, dass diese Gedanken entstehen? Gedanken sind ja etwas, das in unserem eigenen „Kosmos“ entsteht und nicht vom Himmel fällt. Niemand trichtert uns diese Gedanken ein und manipuliert uns damit. Um besser zu verstehen, wie wir selber unsere Gedanken und Gefühle kreieren, habe ich als Sexologin gelernt, den Menschen auf drei verschiedenen Ebenen zu betrachten.
So gibt es die mentale Ebene, die alles was unsere Gedanken wie Bewertungen, Moralvorstellungen, Glaubenssätze, Verbote und auch Fantasien beinhaltet. Wenn wir diese Ebene im Körper lokalisieren, so ist es eindeutig der Kopf. Unser Gehirn ist der Apparat, wo die Gedanken entstehen.
Bei der nächsten Ebene sprechen wir von der emotionalen Ebene. Hier sprechen wir von allen Gefühlen, die in uns aufsteigen wie beispielsweise Angst, Freude, Trauer, Langeweile, Wut und viele mehr. Diese lokalisieren wir eher im Brustraum bzw. Atemraum. Das kann zum Beispiel eine Enge im Brustraum sein, wenn wir von Angst sprechen oder Leere, wenn wir uns traurig fühlen oder von einem lebendigen Kribbeln bei Freude.
Die dritte Ebene beinhaltet das Körperliche. Alles was wir in unserem Körper erleben bzw. spüren. Gerade Sexualität ist etwas sehr körperliches, da wir den Sex den wir haben, immer durch unseren Körper erfahren. Wir nutzen unsere fünf Sinne sowie andere Komponenten wie Muskeltonus, Rhythmus und Atemraum, um das körperliche Erleben zu intensivieren. Wie intensiv also das sexuelle Erleben ist, hängt somit von einigen Faktoren ab. Was wir dazu wissen sollten ist, dass diese drei Ebenen immer in Verbindung stehen. Das bedeutet, wenn wir eine Ebene beeinflussen und verändern so hat es eine Resonanz auf die anderen Ebenen. Man kann sich das ganze wie ein Mobile vorstellen, was in Bewegung kommt, sobald man einen Bereich in Schwingung versetzt.
Wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Fangen wir mal mit einem kleinen Experiment an. Stellt euch einmal vor wie ein Kind unbeschwert und freudig lachend über eine grüne Wiese läuft. Versucht nun diese Fantasie zu behalten, während ihr euren Körper in einen sehr hohen Muskeltonus versetzt und euren Atemraum sehr klein und eng haltet, also flach atmet. Wie gut könnt ihr die Fantasie genießen oder verfolgen? Versucht es nun mit einem anderen körperlichen Modus: Atmet tief durch, lasst die Muskeln wieder locker. Vielleicht bekommt ihr ein Lächeln ins Gesicht? Wie fühlt sich das im Körper, im emotionalen Raum und in den Gedanken an? Könnt ihr den Unterschied wahrnehmen, sowohl auf der mentalen, emotionalen und körperlichen Ebene?
Und genau das ist es, was ich mit den Klienten / innen zusammen analysiere. Wir Sexologen nennen es die Erregungskurve, die beinhaltet, was zu welchem Zeitpunkt der Erregung mit unseren Emotionen, Gedanken und unserem Körper passiert. Wie schaffe ich es, die Erregung zu steigern? Was mache ich, um den Höhepunkt zu erreichen? Welche Gedanken begleiten mich während der Erregung bis zum Höhepunkt? Vieles machen wir unbewusst und müssen zunächst unseren Ablauf beobachten. Das ist oftmals die erste Übung, die ich meinen Klienten/innen mitgebe. Denn erst dann können wir etwas anderes ausprobieren und nachspüren, ob sich etwas in der eigenen Wahrnehmung geändert hat.
Aber natürlich sind auch die Gedanken, die uns zum Thema Sexualität begleiten wichtig. Auch hier frage ich vorweg, welche Einstellungen, welche Wert- oder Moralvorstellungen, welche Erwartungen, aber auch welche Abneigungen bezüglich der eigenen Sexualität bestehen. Denn wenn ich vorab negative Einstellungen zum Thema habe, so wird es sich auch beim Ausleben auf den Sex auswirken. Wenn wir viele Verbote bezüglich Sexualität in uns tragen, so werden uns diese sicherlich innerlich begleiten und nicht förderlich sein. Und genau das verstehe ich unter einer sexpositiven Bewegung. Ich selber habe in meiner Zeit als Erotikshop Inhaberin gelernt, dass sich mein sexuelles Erleben geändert hat, je weniger Vorurteile ich gegenüber sexuellen Normen und Praktiken hatte. Und das heißt nicht, dass man selbst alles ausleben muss sondern nur zu wissen, dass Sexualität eine weite Bandbreite hat. Ich vergleiche es wie die Tastatur auf dem Klavier. Die Sexualität hat genauso viele Töne in Höhen und Tiefen. Ob wir die ganze Vielfalt spielen wollen oder nur einen Teil, ist vollkommen uns überlassen. Hier gibt es keine Norm oder kein Rezept. Ein Klavierstück mit wenigen Noten oder mit vielen Noten kann auf seine Art und Weise genauso intensiv sein. Wie intensiv wir es Erleben, hängt jedoch ganz von uns ab.
Soeben habe ich eine Sprachnachricht einer guten Freundin erhalten. Sie erzählte mir, dass sie gerade ihr Tortenstück so genossen hat und mindestens 20 Minuten daran „geknabbert“ hat, weil sie jeden Biss genüsslich in sich aufgenommen hat. Ich habe mich danach gefragt, wie das wohl beim Sex aussehen würde, wenn wir jeden Moment genießen, den wir gerade erleben. Ich glaube, wir würden nicht an unseren Haushalt oder an den Höhepunkt denken, sondern einfach geschehen lassen ohne zu wissen, welches Ziel wir damit verfolgen. Eine wirklich schöne Vorstellung, die auch ich jedes Mal in der sexuellen Begegnung lernen muss. Sexualität ist eine Aktivität, die wir zu jeder Zeit neu Entdecken und Erweitern können. Es ist wie beim Spielen eines Instruments oder beim Erlernen einer Sportart: Wir können das Spiel verfeinern und intensivieren. Und jeder in seinem eigenen Tempo und seinen adäquaten Lernschritten.
Genau dafür sind die Sexologen ausgebildet. Eine Hilfestellung bei dem Verfeinern der eigenen Fähigkeiten zu geben. Und natürlich soll immer die Freude beim Entdecken dabei sein. Denn wenn keine Freude beim Erforschen dabei ist, so wird die Neugierde auf Dauer eher eingeschränkt sein, da wir es als Arbeit oder Hausaufgabe sehen, die gemacht werden muss. Dabei geht es um uns und wie wir unser inneres Instrument neu einstimmen. Und wenn wir einen neuen Ton erforscht haben, können wir eine weitere Note unserem Sexualleben hinzufügen.
Lesezeit 4 min, Kink 83. Ausgabe
Wie bestimmen wir unsere sexuelle Identität?
Es wurde noch nie so viel über Geschlechtsidentitäten und Geschlechtszugehörigkeiten diskutiert wie in diesem Jahrzehnt. Ich finde diese Diskussion darüber sehr spannend und ich habe den Eindruck, dass es hier mittlerweile ebenso viele Meinungen wie Identitäten gibt. Sich mit dem Thema auseinander zu setzen, kann zum Teil ein Fass ohne Boden werden. An dieser Stelle möchte ich mich mit den Begrifflichkeiten beschäftigen, was ich schon unheimlich interessant finde und was bereits gleichermaßen Fragen und auch Antworten bergen kann.
Was bedeutet der Begriff Geschlechtszugehörigkeit? Hier handelt es sich um das biologische Geschlecht, das fast ausschließlich in weiblich und männlich unterteilt werden kann. Das Geschlecht, mit dem wir geboren werden, ist in unserer DNA verankert und spiegelt sich in unserem Körper in unseren primären Geschlechtsorganen wieder. Bei der Frau sind dies die Vulva / Vagina, beim Mann der Penis / Hoden.
Einige Menschen können nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden, die sogenannten intersexuellen Personen. Bei diesen Personen sind die Geschlechtsorgane nicht eindeutig zu erkennen. Dieses Phänomen betrifft weniger als 1% der Weltbevölkerung und man spricht in diesem Fall von intersexuell. In manchen Ländern, so wie bei uns in Deutschland auch, können intersexuelle Personen ihr Geschlecht als divers in den Ausweis eintragen lassen. Im Gegensatz dazu können sich Menschen, die ein eindeutiges Geschlechtsorgan besitzen, nicht ein ‚divers‘ eintragen lassen. Bei der Geschlechtszugehörigkeit geht es nur um die biologische Eindeutigkeit.
Wenn wir die Geschlechter rein aus sexologischer Sicht und deren Funktionalität betrachten, so sind sie zum einen zur Fortpflanzung und natürlich für die sexuelle Erregung und somit dem Geschlechtsverkehr vorgesehen. Der Geschlechtsverkehr wird unter sexologischer Sicht so definiert, dass es zu einem Interagieren der Genitalen kommt, egal ob es in einem homo-, hetero-, trans- oder intersexuellen Kontext steht.
Die Vagina ist dadurch charakterisiert, dass sie im sexuellen Kontext eine aufnehmende Eigenschaft besitzt, was auch rezeptiv genannt wird. Die Vagina kann durch das Aufnehmen von Fingern, Penis oder Gegenständen sexuell stimuliert werden. Aber auch allein die Stimulation der Vulva kann zu einem sexuellen Höhepunkt führen.
Der Penis besitzt eine intrusive Eigenschaft. Das heisst, dass der Penis durch das Eindringen in Körperöffnungen wie Vagina, Anus oder Mund sexuell erregt und stimuliert werden kann. Wir Sexologen definieren Weiblichkeit als rezeptiv, Männlichkeit als intrusiv. Diese Art der Definition wird Sexueller Archetyp genannt. Aber allein diese Eigenschaften sagen noch nichts über die Geschlechtsidentität aus. Ebenso wenig über sexuelle Vorlieben oder Praktiken.
Die Geschlechtsidentität wird von jeder Person ganz individuell empfunden, teilweise losgelöst von ihrer Geschlechtszugehörigkeit. Das bringt uns zu einem weiteren, zur Zeit sehr populären und polarisierendem Begriff: Gender.
Wikipedia definiert Gender folgendermaßen: „Gender, das „soziale Geschlecht“, ist ein Begriff aus den Sozialwissenschaften und bezeichnet Geschlechtseigenschaften, welche eine Person in Gesellschaft und Kultur beschreiben.“
Das finde ich eine sehr interessante Definition. Denn es heisst, dass wir unsere Geschlechtsidentität selbst definieren. Und worauf mag das basieren
Die gefühlte Geschlechtsidentität bezieht sich auf die Rollenbilder „Frau sein“ und „Mann sein“. Die weibliche und männliche Rollenverteilung ist oft in unseren Köpfen und in unserer Medien- und Konsumlandschaft verankert. Zum einen sind hier äussere Normen als auch charakterliche Merkmale festgelegt. Wir kennen alle die Bilder der Frauen, die uns aufzeigen, dass wir sexy sind, wenn wir diese oder jene Maße haben und einen gewissen lasziven Blick drauf haben. Oder auch Männer, die klar sagen, nur wenn du gut gebaut bist – in jeglicher Hinsicht – und immer weisst, was du willst, dann bist du ein ganzer Kerl. Diese Beispiele von gesellschaftlich und kulturell geprägten Definitionen von „Frau sein“ und „Mann sein“ nennen wir Sexologen Stereotypen. Die Liste der Stereotypen ist lang und historisch und kulturell einem ständigen Wandel unterlegen.
Zu einer Verunsicherung der Geschlechtszugehörigkeit kann es immer dann kommen, wenn wir uns in unseren Stereotypen dem einen, in unserem biologischen Geschlecht dem anderen Geschlecht zuordnen.
In meiner Praxis begegne ich immer wieder Frauen als auch Männern, die mit ihrer Geschlechtszugehörigkeit hadern, weil Sie sich nicht dem vorhandenem Männer- oder Frauenbild zugehörig fühlen.
Wir wissen jetzt: Unser biologisches Geschlecht ist vorgegeben, unsere Geschlechtsidentität hingegen gesellschaftlich und kulturell geprägt.
Als Sexologin ist es mir ein Anliegen, meine Klient*innen zunächst darin zu unterstützen, sich in ihrem biologischen Geschlecht zu beheimaten. Wir nennen das: „Den Archetypen erotisieren“. Im nächsten Schritt ergründen wir dann, in welchen stereotypen Bildern und Wertvorstellungen sie sich verorten.
Für eine erfüllte Sexualität ist es nicht notwendig, manchmal sogar hinderlich, zu glauben, den gängigen Stereotypen entsprechen zu müssen. Hingegen ist es von großer Bedeutung, sein Genital zu kennen, zu bewohnen und zu akzeptieren.
Im Umkehrschluß ist es durchaus möglich, sich stereotype Eigenschaften (äußerlich wie charakterlich) zunutze zu machen, um das Gefühl der Geschlechtszugehörigkeit zu unterstützen.
Zum Abschluss möchte ich euch ein Beispiel aus der Praxis geben:
In diesem Fall kam zu mir eine Frau, 45 Jahre, verheiratet. Sehr feminin bis sexy gekleidet, stets geschminkt, lange Haare. Ihr Anliegen: Sie fühlt sich schon seit ihrer Jugend unweiblich, hat beim Sex große Schamgefühle und Hemmungen, mit ihrem Mann sexuell zu interagieren.
Auf den ersten Blick scheint das widersprüchlich. Was war das Problem dieser Frau? Wie sich herausstellte, hat sie ihre Weiblichkeit fast ausschließlich über die „Einhaltung“ von Stereotypen definiert. Zu Ihrem Genital hatte sie fast keine Beziehung. Über körperliche Wahrnehmungsübungen haben wir ihren Archetyp geweckt. Sie konnte im Verlauf der Therapie ihre Vagina (und damit ihre Rezeptivität) erotisieren und erstmals seit langer Zeit ihren Sex wieder genießen – ganz ohne „sexy Kleidung“ und dem Gefühl, äußerlich „nicht weiblich genug“ zu sein.
Unser biologisches Geschlecht suchen wir uns nicht aus. Wie wir aber unser Geschlecht wahrnehmen, bewohnen und in der Sexualität einsetzen schon.
Wer in der Lage ist, seinen Archetyp zu erotisieren, wird es sehr viel einfacher haben, seine Sexualität lustvoll zu genießen. Manche Menschen machen das intuitiv. Einige benötigen eine kleine Hilfestellung. Und wir Sexologen sind dafür ausgebildet, diese Hilfestellung zu geben.
Habt ihr Fragen zu eurer Sexualität? Schreibt mir gerne unter:
km@sexualberatung-lustvoll-leben.de
Lesezeit 3:30 min, Kink 84. Ausgabe
Haben wir nicht alle einen Fetisch?
Beim Recherchieren des Wortes Fetisch bin ich auf eine interessante Geschichte gestoßen:
Der Ursprung des Wortes stammt aus der portugiesischen Seefahrerzeit. Die Seefahrer haben früher von ihren Reisen geschnitzte Tier- und Menschenfiguren mitgebracht, die die Eingeborenen aus Westafrika als Kunstgegenstände verehrt haben. Ihnen wurde eine magische Wirkung zugesagt. Aus dem portugiesischen Wort für Zauber Feitiçio entstand dann später der Begriff Fetisch.
Die Psychologie adaptierte den Begriff im 19. Jahrhundert, um die sexuelle Fixierung auf Objekte zu erklären. Auch heute ist der Begriff ein fester Bestandteil in der Sexologie. Die WHO definiert Fetischismus in ihrem Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen, auch ICD genannt, wie folgt:
„Gebrauch toter Objekte als Stimuli für die sexuelle Erregung und Befriedigung. Viele Fetische stellen eine Erweiterung des menschlichen Körpers dar, z.B. Kleidungsstücke oder Schuhwerk. Andere gebräuchliche Beispiele sind Gegenstände aus Gummi, Plastik oder Leder. Die Fetischobjekte haben individuell wechselnde Bedeutung. In einigen Fällen dienen sie lediglich der Verstärkung der auf üblichem Wege erreichten sexuellen Erregung (z.B. wenn der Partner ein bestimmtes Kleidungsstück tragen soll).“
Wir in der Sexologie würden das noch etwas mehr differenzieren. Denn ein Fetisch kann viele Facetten haben. Wie bereits in der Klassifikation erwähnt, kann sich der sexuelle Fetisch auf Objekte wie Schuhe, Stiefel, Halsbänder, Windel beziehen. Aber auch Körperteile wie Busen, Füsse, Haare, Gesäss, Hände. Auch die Beschaffenheit der Kleidung wie zum Bespiel Spitze, Leder, Lack, Latex kann einen Fetisch beinhalten.
Wenn jemand von einem gewissen Parfum oder vielleicht auch Schweiss sexuell erregt wird, können sogar Gerüche zum Fetisch werden.
Zusätzlich zu Gegenständen zählen wir Sexologen auch in bestimmten Fällen Handlungsweisen zu den Fetischen. Zum Beispiel mag die Person ihre sexuelle Erregung und Steigerung immer ausschließlich mit einem festgelegten Ritual steigern. Das kann etwa das Würgen, Schlagen oder sonstige Handlungen im sexuellen Kontext bedeuten.
Das alles können Fetische sein, die in der Sexologie auch einen sexuellen Anziehungscode darstellen. Wie das Wort bereits sagt, erregen uns bestimmte Szenarien oder eben andere Reize sexuell. Wir alle besitzen verschiedenste Anziehungscodes, die wir in unseren sexuellen Begegnungen spielerisch einsetzen und die diese auch bereichern können. Je mehr Anziehungscodes wir zur Verfügung haben, desto weniger sind wir nur auf einen angewiesen und desto weniger störanfällig ist unsere sexuelle Erregbarkeit.
Probleme bereitet ein Fetisch immer dann, wenn dieser so stark und fest in unserer sexuellen Erlebniswelt etabliert ist, dass zum Beispiel ausschließlich ein bestimmtes Objekt, Ritual oder ein Sinnesreiz mich sexuell erregen und zur sexuellen Entladung steigern kann. Ein einseitig etablierter Anziehungscode ist zwar kein Problem, wenn der/die Partner*in diesen Fetisch bedient und diesen gerne teilt. Problematisch wird es dann, wenn der/die Partner*in die starke Abhängigkeit nicht bereit ist im sexuellen Kontakt zu erfüllen. Beispielsweise hat ein Mann einen Fetisch für Lackstiefel. Die Partnerin mag diese zwar prinzipiell gerne tragen, wenn sie aber auf die Stiefel verzichten möchte, ist das Partner nicht mehr in der Lage, sich sexuell zu erregen.
Außerdem kann ein Fetisch die Angst auslösen, dass dieser Zauber zu dominant und zu viel Raum im Leben einnimmt. Wenn die Gedanken nur noch um dieses eine Szenario oder bestimmte Reize kreisen. Somit wird die sexuelle Begegnung von vornherein vulnerabler, da der spezielle, ausschließliche Anziehungscode immer bedient werden muss. Ansonsten kann die Begegnung nicht mit dem gewünschten Ergebnis enden. Dies kann zugleich sexuelle Funktionsstörungen hervorrufen, die den Betroffenen mit einer entsprechenden Nebenwirkung wie einer erektilen Dysfunktion bei Männern belastet und somit einen starken Leidensdruck auslöst.
Mich suchte in meiner Praxis ein junger Mann auf, der mir davon erzählte, dass er nur sexuell erregt wird, wenn die Frau im Intimbereich behaart ist. Er beklagte sich, dass er in seinem Alter immer weniger Frauen findet, die nicht rasiert sind. Er hatte auch eine Partnerin gefunden, in die er sich verliebt und eine starke emotionale Bindung aufgebaut hatte. Doch leider war der sexuelle Kontakt aufgrund seines einseitigen Anziehungscodes stark anfällig. Die Partnerin wusste von dem Fetisch und war zu Beginn der Beziehung bereit, ihre Genitalbehaarung wachsen zu lassen. Nach einiger Zeit konnte sie sich jedoch nicht mehr vorstellen, ihren Genitalbereich nicht mehr zu rasieren. Somit war der Klient darauf angewiesen, andere Anziehungscodes zu erotisieren, um weiterhin beim Sex mit seiner Partnerin erregt zu werden.
Zunächst haben wir herausgefunden, wie sich der starke Anziehungscode bei ihm entwickelt hatte. Jedoch ist es nicht immer notwendig, dieses zu wissen. Doch er erzählte mir, dass er bereits früh Pornos über das Internet geschaut hatte. Seine ersten Pornos, die ihn sexuell erregt hatten, waren immer mit unrasierten Frauen besetzt. Als er einen Porno mit rasierten Frauen angeschaut hatte, war er etwas irritiert und hat die Ansicht der blanken Genitalien nicht mit sexueller Erregung verbunden. Danach hat er sich bewusst Pornos mit Frauen, deren Geschlecht behaart war, ausgesucht.
Im nächsten Schritt haben wir eruiert, wie er sein eigenes Genital erotisiert. Das bedeutet, wie bewusst er seinen Penis im sexuellen Kontakt zur Erregung einsetzt und tatsächlich spürt. Denn der Fetisch wird ja oftmals als Mittel zum Zweck genutzt, was auch vollkommen ok ist. Doch wenn wir die Fantasie oder ein Objekt nicht mehr loslassen können, dann kann es zu einer Obsession werden, die uns vom eigentlichen spüren abhält.
Der junge Mann war sehr neugierig und experimentierfreudig bezüglich seiner Manneslust. Er war erstaunt, welches Potenzial dahinter steckte, sich auf das Erforschen seiner eigenen körperlichen Funktionen einzulassen. Mein Klient war schließlich in der Lage, seine Anziehungscodes zu erweitern und war dadurch in seiner sexuellen Erregbarkeit deutlich weniger störanfällig. Seinen alten Fetisch hat er behalten und durch Lernschritte viele weitere Quellen der sexuellen Erregung hinzugewonnen.
Oftmals ist in der Umgangssprache das Wort Fetisch eher negativ besetzt. Doch haben wir nicht alle mindestens einen Fetisch oder mehrere? Die Frage ist nur, was wir damit machen. Beherrscht uns der Fetisch oder beherrschen wir ihn?
Lesezeit 4 min, 85. Ausgabe Kink
Was hat Begehren mit Sex zu tun?
Oftmals hören wir, dass Sex die natürlichste Sache der Welt ist. Der Sex funktioniert doch ganz einfach. Entweder man hat Lust oder eben nicht. Doch woher kommt die Lust auf Sex? Einen Teil unserer Lust bestimmen sicherlich die Hormone. Doch wie wir wissen, können Hormone schwanken und werden im Laufe des Alters wesentlich geringer produziert. Wenn es also danach geht würde der Sex ab 40 oder 50 nicht mehr stattfinden. Doch auch Menschen im hohen Alter haben bekanntlich noch sexuellen Austausch und möchten darauf nicht verzichten.
Was machen diese Menschen eventuell anders als Menschen, die keine Lust auf Sex mehr haben? Was begehren wir denn genau an dem Sex, den wir haben? In der Sexologie unterscheiden wir verschiedene Facetten des Begehrens.
Aber was heißt Begehren überhaupt? Ich definiere Begehren so, dass wir Lust oder eine Vorfreude auf etwas entwickeln, dass wir gerne besitzen möchten oder in dessen Genuss kommen wollen. So können wir uns auf den nächsten Besuch einer Party freuen. Wir freuen uns auf unser Lieblingsessen, welches wir abgöttisch lieben oder wir freuen uns eben auf Sex. Doch woher kommt die Vorfreude auf Sex? Welchem Bedürfnis liegt dieser Vorfreude zu Grunde? Basiert überhaupt eine Vorfreude darauf?
Wir Sexologen versuchen genau festzustellen, welche Motive für einen sexuellen Akt zu Grunde liegen. Zum einen sprechen wir vom Sexuellen Begehren, welches als sexuell erregende, angenehme Vorstellung einer sexuellen Begegnung mit sich oder dem Wunsch, mit einer anderen Person eine sexuelle Begegnung zu haben, definiert wird. Da es sich um ein sexuelles Begehren handelt, impliziert dies notwendigerweise eine genitale Erregung.
Einem sexuellen Akt kann aber auch ein Liebesbegehren zu Grunde liegen. Das bedeutet, dass sich eine Person einer anderen emotional hingezogen fühlt. Es umfasst den Wunsch und die Suche nach Nähe, Zärtlichkeit und Zuneigung. Man spricht auch von Verschmelzung. Eine genitale Erregung steht hier nicht im Vordergrund. Jedoch geht der Mensch mit Verschmelzungsbedürfnissen einen sexuellen Akt ein, da er dort die Nähe, die Zärtlichkeit und Zuneigung erhält. Hier ist dann der Sex ein reines Mittel zum Zweck. Genauso kann ein Mensch aus Verlustängsten eine sexuelle Handlung eingehen, indem er damit Nähe schafft und den Partner an sich bindet. Es gibt so viele Möglichkeiten, warum man einen sexuellen Kontakt eingeht. Eventuell möchte man auch einen Streit schlichten und weiß, dass der Partner nach dem Akt wesentlich entspannter ist. All diese Motive sind vielfältig und wechselhaft. Und alle haben eine rein emotionale Basis.
Immer dann, wenn der Sex als Mittel zum Zweck eingesetzt wird, also auf rein emotionalen Bedürfnissen beruht, kann der Sex störanfällig sein. Denn wenn die Person eine andere Methode für sich gefunden hat, dieses Bedürfnis zu befriedigen, kann der Sex nicht mehr attraktiv für die Person sein und ein Begehren wegfallen.
Zu mir in die Praxis kam eine Frau, 39 Jahre alt, seit 8 Jahren verheiratet, seit 4 Jahren ein Kind. Die Frau beschrieb ihre Partnerschaft und ihr Familienleben als sehr erfüllend, leidet aber darunter, dass der Sex des Paares immer mehr in den Hintergrund rückt – obwohl sich beide doch „sehr lieben“. Was ist hier passiert?
Ich habe herausgefunden, dass die Sexualität, die zu Beginn der Beziehung regelmäßig stattgefunden hat, hauptsächlich ein emotionales Bedürfnis nach Nähe und Intimität, aber auch nach Sicherheit gestillt hat. Diese Bedürfnisse werden heute durch die Familienkonstellation abgedeckt. Der Sex ist dafür nicht mehr notwendig.
Kommen wir aber nochmal zurück zum sexuellen Begehren. Was ist hier der Unterschied zum Liebesbegehren?
Das sexuelle Begehren setzt eine sexuelle Erregung voraus. Das bedeutet, dass eine genitale Erregung vorhanden sein muss. Was passiert nun mit der sexuellen Erregung? Auch hier haben wir verschiedene Möglichkeiten mit dieser Erregung zu spielen.
Eine sexuelle Erregung kann mich dazu verführen, die Erregung in eine genitale Entladung münden zu lassen und somit für einen gewissen Spannungsabbau zu sorgen. Das kann manchmal der schnelle Quickie sein, der uns danach entspannen lässt und sich anfühlt, dass etwas Angestautes wieder losgelassen werden konnte. Der Sex fühlt sich eher mechanisch und funktional an.
Eine genitale Erregung kann aber noch mehr bewirken. Sie kann uns starke Lustgefühle bereiten, was bedeutet, sich voll und ganz auf den erotischen Akt mit sich oder mit seinem Gegenüber einzulassen. Und hier kommen beide Begehren (sexuelles und emotionales Begehren) ins Spiel. Wir möchten wie beim Liebesbegehren unserem Partner nah sein, unsere Zuneigung ausleben sowie Zärtlichkeiten austauschen und gleichzeitig unsere sexuelle Erregung in einer orgastischen Entladung münden lassen. Wenn wir die Fähigkeit haben, mit diesen Möglichkeiten zu spielen, so kann das Liebesspiel bzw. der Sex eine verspielte sinnliche Begegnung werden, die wir als hocherotisch und aufgeladen wahrnehmen und als höchst befriedigend erleben.
Wie ging es mit meiner Klientin weiter? Durch gezielte Körperübungen haben wir es erreicht, den Zugang zu ihrer genitalen sexuellen Erregung in den Mittelpunkt ihres sexuellen Bedürfnisses zu bringen. Mit der Zeit entwickelte die Klientin wieder mehr Lust auf Sex, da nun sowohl emotionales als auch sexuelles Begehren gestillt werden wollte und konnte.
Egal welchen Bedürfnissen wir nachgehen, warum wir Sex haben (soweit er natürlich von beiden Seiten einvernehmlich ist), so können wir doch behaupten, dass wir kreativ waren diese Bedürfnisse zu befriedigen. Alleine für sich herauszufinden, welche Art von Begehren unseren sexuellen Handlungen zugrunde liegt, ist schon eine Herausforderung. Wir Sexologen sind genau dafür geschult, alte Verhaltensweisen zu evaluieren und durch neue Erkenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern.
Lesezeit 4:30 min, 86. Ausgabe Kink
Warum Sexualberatung?
Wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde und ich mit Sexologin antworte, folgen darauf oftmals weitere Fragen wie: Was macht man denn als Sexologin? Wer nimmt das in Anspruch? Warum kommen die Menschen zu dir?
Da ich diese Fragen gestellt bekomme, merke ich, dass dieser Beruf nicht als Selbstverständlichkeit in der Gesellschaft etabliert ist. Es kann sich oftmals nicht vorgestellt werden, dass man sich wegen eines sexuellen Problems oder einer sexuellen Frage an jemanden wendet, der sich allein mit dem Thema Sexualität beschäftigt. Viele Menschen gehen davon aus, dass man dann doch zu einem Psychotherapeuten gehen könnte, da ja die sexuellen Problematiken psychischer Natur sein müssen. Doch dieses ist nur bedingt richtig. Natürlich können sexuelle Probleme mental manifestiert sein aber genauso können sie körperlich begründet sein.
Auf mentaler Ebene würden wir unsere gesammelten Kenntnisse, Werte, Denkweisen und Ideologien, die wir über die Jahre über Sexualität gesammelt haben, in einem neutralen Rahmen betrachten und entsprechend hinterfragen. Ist dieses Wissen bezüglich der Sexualität realistisch? Habe ich eine positive oder negative Einstellung oder überhaupt eine Einstellung zum Thema Sex? Wie betrachte ich mich selbst im Kontext zu meiner Sexualität?
Auf der körperlichen Ebene hinterfragen wir im Alltag unsere Sexualität gar nicht so intensiv, dabei ist der Körper unmittelbar beim Sex involviert. Und genau das ist für einen Sexologen ebenso wichtig wie die mentale Ebene. Der Körper gibt uns jegliche Voraussetzungen für sexuelle Aktivitäten. Wir können durch das Zusammenspiel von Anspannung/Entspannung, schnellen/langsamen Rhythmen und der Intensität der Atmung unser sexuelles Erleben beeinflussen.
Häufig schalten wir beim Sex auf Autopilot und spulen immer und immer wieder die gleichen Verhaltensweisen ab. Es wirkt natürlich erst ungewohnt in der Beratung über die Art und Weise wie wir Sex erleben und vollziehen, zu sprechen, doch bereits hier werden einige Hindernisse klarer.
Somit wird auch ersichtlich, dass Sex erlernt ist und nicht angeboren. Die Voraussetzungen, um Sex zu haben, sind angeboren. Wie zum Beispiel unsere Geschlechtsorgane oder gewisse Reflexe, die wir für das Erleben unserer Sexualität benötigen. Doch wie wir unseren Sex ausleben und erleben unterliegt immer einem Lern- bzw. Sexualisierungsprozess, den wir in der Beratung hinterfragen und näher beleuchten. Prozesse spiegeln sich in Entwicklungen wider, die abgeschlossen sein können oder jederzeit fortgeführt werden können. Und nun kommt die gute Botschaft aus der Wissenschaft: Sowohl unser Hirn als auch unser Körper kann bis in hohe Alter neue Fähigkeiten erlernen und neue Potenziale entwickeln. Entsprechend Bedarf es einen angemessenen Zeitrahmen und eine qualifizierte Begleitung. Veränderungen und Entwicklungen geschehen oftmals in kleinen Schritten. Wir sind damals auch nicht auf das Fahrrad gestiegen und sind sofort losgefahren. Oder sind ins Wasser gesprungen und sind wie ein Fisch im Wasser durch das Becken geschwommen. Damals hatten wir jedoch einen „Lehrer“, der uns Hilfestellung gegeben hat und mit entsprechenden Ratschlägen zur Seite stand. Leider ist das in der Sexualität oftmals nicht der Fall gewesen und ist es heute meistens auch nicht. Deshalb gibt es Sexologen, die sich genau mit dieser Thematik beschäftigen und Menschen ermutigen, sich dem Thema wieder mit positiven Augen zu öffnen und daran Neugierde entwickeln, welche Potenziale für eine erfüllende Sexualität in ihnen stecken.
Wie ich aus der Praxiserfahrung weiss, kommen häufig die Klient*innen, wenn der Leidensdruck bereits sehr hoch ist. Da eventuell eine Beziehung auf dem Spiel steht oder das Thema bereits so viel Raum eingenommen hat, dass der Alltag nicht mehr viel Raum für andere Freuden zulässt und somit das alltägliche Erleben eingetrübt ist. Ich kann jeden nur ermutigen, auch wenn nur ein paar Fragen im Raum stehen oder man denkt: „ist ja nicht so schlimm“, „ war halt schon immer so“ oder „wird schon wieder werden“, dennoch über einen Besuch beim Sexologen nachzudenken. Denn neue Erfahrungen bereichern immer unser Leben und können ein neues Tor öffnen, an welches wir nie vorher gedacht haben.
Zusätzlich steht immer die Frage im Raum, ob der/die Partner*in bei einer Beratung dabei sein sollte. Natürlich besteht die Möglichkeit sich für eine klassische Paartherapie zu entscheiden, die sich zum einen auf die Paardynamiken aber auch mit entsprechender Zusatzausbildung auf die Sexualität des Paares fokussiert.
In meiner Ausbildung zur Sexologin basiert das Konzept allerdings darauf, dass die sexuelle Gesundheit eines jeden Menschen unabhängig vom Partner auf Eigenverantwortung basiert. Das heisst, dass wir für unser sexuelles Lusterleben selbst verantwortlich sind und dafür Sorge tragen, unsere eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und einzufordern.
In diesem Zusammenhang höre ich häufig, dass aber doch der/ die Partner*in nicht das tut, damit derjenige/diejenige zum Genuss kommt. Also wird der/ die Parnter*in als reiner Pflichterfüller*in wahrgenommen. Doch Sexualität ist mehr als die Pflichten für sein Gegenüber zu übernehmen. Hier geht es um Austausch und keinen passiven Akt des geschehen Lassens. Wir sorgen selbst dafür, wie wir den Sex leben möchten, den wir uns wünschen. Und dafür bedarf es eben manchmal Gedankenanstöße oder Potenzialentfaltungen.
Ich kann verstehen, dass Bedenken oder gar Ängste im Raum stehen, wenn es um Veränderungen oder Weiterentwicklungen der eigenen Persönlichkeit bzw. Sexualität geht. Das Neue, welches sich ausserhalb der Komfortzone befindet, ist unbekannt und kann nicht eingeordnet werden. Als ich die Ausbildung anfing, war mir ganz unwohl, da ich merkte, dass viel Neuland auf mich zukam, was mir eine gewisse Unsicherheit beschert hatte. Fragen wie: „Bin ich überhaupt gut genug?“ „Warum kannst du das nicht?“ „Ich glaube, ich werde das nie schaffen!“ überkamen mich schubweise. Doch das ständige Hinterfragen und Ausprobieren mit den entsprechenden Erfolgen, gab mir irgendwann mehr Sicherheit und Sinnhaftigkeit.
Unser Leben bietet uns in vielerlei Hinsicht immer wieder neue Möglichkeiten, unser Potenzial zu erweitern. Das Leben ist nicht der Feind, unsere Gedanken sind es oftmals, die das Leben als feindselig erleben oder beurteilen. Wenn wir diese Denke hinter uns lassen können und uns somit auf neue Erfahrungen einlassen, haben wir ein grösseres Potenzial mit dem Leben und seinen Möglichkeiten zu spielen. Das Wachsen mit seinen Herausforderungen ist wahrscheinlich die bessere Wahl als sich dagegen zu stellen und zu hoffen, dass sich vieles von alleine erledigt.
Kleine Schritte sind der Anfang und können mit ungeahnten Veränderungen enden.
Lesezeit 4:00 min, 87. Ausgabe Kink
Was ist Sexsucht?
Wann sprechen wir von Sexsucht? Ist es wirklich eine Frage der Quantität? Ist ein Mensch, der einmal oder mehrmals am Tag sexuell aktiv ist, bereits sexsüchtig? Im aktuellen Krankheitsregister, von der WHO zusammengestellt und ICD-11 genannt, wird die Sexsucht als „Hypersexualität“, sprich einem gesteigerten sexuellen Verlangen, beschrieben. Doch ein gesteigertes sexuelles Verlangen sagt noch nicht aus, ob ein Mensch sexsüchtig ist, da wir nicht wissen welcher Motivation dem Verlangen zugrunde liegt. Das ist ein sehr entscheidender Punkt, den wir in der Sexualberatung klären. Menschen, die von Sexsucht betroffen sind, berichten von einem starken Leidensdruck, da die sexuelle Handlung bei weitem nicht als lustvoll sondern eher als Last empfunden wird.
Sexsüchtige fühlen sich getrieben und können den Drang, einer sexuellen Handlung nicht nachzugehen, nicht mehr kontrollieren und regulieren. Sie besitzen keine Impulskontrolle und sind nicht in der Lage, den Suchtkreislauf zu unterbrechen. Ein Klient von mir hat sein Suchtverhalten einmal damit beschrieben, dass er sich wie eine Maschine fühle. Er meinte damit, dass der Kreislauf absolut automatisiert ist und er gar keine Möglichkeit hatte, diesen Automatismus abzuschalten. Bei dieser Beschreibung wird einem klar, unter welchem Druck ein Mensch steht, wenn er nicht mehr „Herr“ seiner Handlung und Sinne ist.
Um eine Pause dieser dranghaften Gedanken und starken Emotionen, die sich sukzessive aufgestaut haben, zu erlangen, mündet der Suchtkreislauf oftmals in einer sexuellen Handlung. Hier gibt es natürlich verschiedene Szenarien. Einige meiner Klienten gehen der Selbstbefriedigung nach, um kurzweilig eine Entlastung zu erfahren. Diese Solosex-Sessions können teilweise über Stunden gehen und werden oftmals von pornografischen Filmen begleitet bzw. angetrieben. Dieser langwierige Akt wird jedoch wie schon bereits erwähnt, als wenig lustvoll empfunden sondern eher als Möglichkeit, die dranghaften Gedanken und Emotionen für eine gewisse Zeit zu vergessen und zu entlasten.
Nicht allein die Selbstbefriedigung steht den Betroffenen zur Wahl. Manche suchen nach vielen sexuellen Kontakten oder häufen Ihren Besuch in Bordellen oder bei Sexworker*innen. Diese Art, Abhilfe zu schaffen, kostet viele Betroffene einen großen Einsatz an Zeit und kann manchmal den Geldbeutel stark strapazieren, was zusätzliche Probleme bereitet.
Doch leider kann der Drang bei manchen Menschen auch zu unkontrollierbaren Übergriffen führen. Die übergreifende Person verliert jegliche moralischen Bezugspunkte und ethischen Kriterien, und das kann im Nachhinein zur Reue führen. Dann ist ein therapeutisches Handeln definitiv notwendig und steht unter größerer Anspannung für den Betroffenen als es bereits vohrer schon empfunden wurde. Denn mögliche Straftaten können daraus resultieren.
Wie ich aus den Erzählungen in meiner Praxis immer wieder erfahre, erleben die Menschen diesen dranghaften und getriebenen sexuellen Akt nie als lustvoll oder befriedigend. Er macht den Menschen nicht satt. Was bedeutet das? Oftmals wird der Sex nur als Ersatzbefriedigung für ein anderes Bedürfnis genommen. Vielleicht kann man es auch damit vergleichen: Wenn man hungrig ist und statt etwas zu Essen Schlafen geht, wird das Bedürfnis des Hungers nie gestillt. Genauso ist es bei der Sexsucht. Die sexuelle Handlung ist oftmals eine Ersatzbefriedigung für ein Bedürfnis, welches jedoch nicht identifiziert ist und bisher keine andere Befriedigung entwickelt wurde. Oftmals sind es bedrückende Gefühle, die die Klienten häufig als Leere, Langeweile, Unruhe, Frust oder Stress beschreiben. Dahinter verbergen sich jedoch Bedürfnisse, die nicht wahrgenommen werden. Um für einen Moment von dieser unangenehmen Leere oder Langeweile zu entkommen, kann eine sexuelle Entladung zu einer kurzfristigen Entlastung beisteuern, jedoch wurde das eigentliche Bedürfnis nicht befriedigt. Der Kreislauf ist für einen kurzen Moment unterbrochen, welcher zum Teil ein paar Stunden oder auch paar Tage anhält. Nach einer gewissen Zeit, kommen die unangenehmen Gedanken und Emotionen jedoch wieder hoch und der Kreislauf beginnt von vorne.
In der Sexualtherapie liegt der Fokus auf dem Lösen von sexuellen Schwierigkeiten und das Unterstützen des sexuellen Lernens. Man sollte nun glauben, dass Menschen mit Sexsucht doch keinen Bedarf am sexuellen Lernen haben. Doch das ist nicht ganz richtig, auch wenn wir glauben, je mehr Sex, desto fortgeschrittener. Und hier kommt nun die Sache mit der Qualität und Quantität ins Spiel. Die Anzahl der sexuellen Handlungen sagt noch nichts darüber aus, wie der Sex empfunden wird. Wie satt macht uns der Akt? Wieviel Lust haben wir auf den Akt? Wird der Akt als reiner Triebabbau empfunden? Welche Emotionen verbinden wir mit der sexuellen Handlung?
Und hier kann die Sexualtherapie viel beisteuern, unsere Sexualität bewusster und intensiver zu erleben. Es geht nicht darum, den Sex zu verbieten sondern genussvoll zu gestalten. Wir erlangen neue Fähigkeiten, die sich auch auf unser emotionales und kognitives Erleben auswirken. Denn wir lernen unsere Sexualität und uns selbst als sexuelle Wesen zu genießen. Das hat einen starken Einfluss auf unsere sexuelle Selbstsicherheit und kann sich auf die unbewussten Bedürfnisse auch positiv auswirken. Neu erworbene Fähigkeiten lassen uns wieder ein Stück bewusster mit uns werden und uns neue Freiheiten und Handlungsspielräume öffnen.
Wenn wir erfahren haben, dass sexuelle Begegnungen uns erfüllen können und nicht nur kurzfristig Löcher stopfen, dann werden wir einen anderen Blick auf uns und unsere Sexualität werfen. Der Akt mit sich allein oder auch zu zweit wird einen anderen Stellenwert haben als zuvor. Das gibt uns eine Ressource aus der wir in unserem Alltag schöpfen können. Da fällt mir das Zitat vom französischen Philosophen Michel Foucault ein: „Sex ist kein Schicksal, er ist eine Möglichkeit sein Leben zu gestalten“.
Lesezeit 4:30 min, 88. Ausgabe Kink
Genitales Selbstbild
Immer häufiger läuft mir das Thema Genitales Selbstbild sowohl in den Medien als auch in der Wissenschaft über den Weg. Vermehrt werden wissenschaftliche Arbeiten darübergeschrieben, wie das Genitale Selbstbild Einfluss auf unser sexuelles Lusterleben hat. Auch in den Medien wird verstärkt über unsere Genitalien berichtet. Erkenntnisse, daß etwa die Klitoris ein grösseres Organ ist als es nach aussen sichtbar ist, werden dort veröffentlicht. Oder es wird auf Arte eine Dokumentation über die Lust der Frau gezeigt, die sehr wissenschaftlich aufbereitet ist und doch gerade für Nicht-Mediziner oder Nicht-Sexologen gut verständlich ist.
Doch was hat es mit dem Genitalen Selbstbild auf sich? In meinen Therapiestunden kommt das Thema bereits nach ein paar Sitzungen fast immer zur Sprache. Wie stehe ich eigentlich zu meinem eigenen Genital? Wie empfinde ich es, wenn ich es mir im Spiegel angucke? Wie fühlt es sich eigentlich an, wenn ich nicht gerade im erregten Zustand bin? Mag ich es riechen oder sogar schmecken?
Wie ist es Dir mit diesen Fragen ergangen? Schreckt der Gedanke daran eher ab oder laden die Fragen zum Forschen ein? Das Genitale Selbstbild ist immer eine individuelle Bewertung des eigenen Geschlechts (manchmal auch des Partners). Von Aussen ist das kaum zu steuern – wenn ein*e Partner*in den Geschmack der eignen Vulva oder das Aussehen des eigenen Penis liebt, heißt das noch lange nicht, daß wir selbst zu unserem Genital eine positive Einstellung haben.
Manchmal kommen in der Therapiestunde beschämende Blicke und Fragezeichen in den Augen meiner Klient*innen auf. Einige sagen mir, dass sie sich darüber noch nie Gedanken gemacht haben oder sie sich ihr Geschlecht noch nie im Spiegel angeschaut haben. Einige sagen klar, dass sie ihr Geschlecht nicht gerade schön finden und lieber nicht so genau dort hinschauen oder auch hin spüren. Frauen hadern oftmals mit ihren Vulva Lippen. Es wird in der Porno Industrie und allmählich in der Schönheitschirurgie mit idealen Vulva Typen geworben. Wenn in den 80ern die Schönheitschirurgie im Gesicht auf dem Vormarsch war, so denken heute mehr und mehr Menschen über genitale Schönheitskorrekturen nach. Männer werden mit Penisverlängerungen gelockt und damit geködert, dass durch solche Eingriffe deren Sex besser wird und das Selbstbewusstsein steigt.
Doch sind solche Eingriffe immer die einzige Möglichkeit, den Sex und das zusammenhängende Selbstbewusstsein zu steigern? Kann auch die Akzeptanz unseres Genitals dazu beitragen, sich mit dem eigenen Geschlecht und deren Funktion wohler zu fühlen? Was macht es mit uns, wenn wir unser Geschlecht nicht mehr verstecken müssen? Wenn Männer nicht mehr mutmaßen, dass ihr Geschlecht zu gross, zu klein, zu krumm, zu dick oder sonstiges ist? Oder wenn Frauen akzeptieren, dass Vulvalippen unterschiedliche Längen besitzen und es hierfür kein Ideal gibt? Oder dass die Vulva und die Vagina einen eigenen Geruch und Geschmack haben, der sehr individuell ist? Führt nicht eine Akzeptanz unseres Geschlechts dazu bei, dass wir uns wohler in unserer Haut fühlen?
Doch bei keinem Körperteil wie unser Genital gibt es so viel Scham sich damit zu zeigen. Ich kenne Frauen, die mir berichten, dass sie bereits seit Jahren nicht mehr beim Frauenarzt waren, weil sie es als unangenehm empfinden, sich mit ihrem Genital zu zeigen und dort untersuchen zu lassen. Oder auch Männer, die den Gang zum Urologen doch lieber meiden. Warum haben wir oftmals so ein eher negatives Selbstbild zu unserem Genital?
Der Ursprung liegt oftmals schon sehr früh in der Kindheit. Vielleicht wird es auch irgendwann eine Generationsfrage sein, da die Offenheit, über die Genitalien zu reden oder eben auch Berichte in den Medien zu schauen, selbstverständlicher wird.
In der Erziehung wird oftmals bereits kein vernünftiger Name für unsere Genitalien gefunden. Entweder wird das Geschlecht verniedlicht oder einfach nur „da unten“ betitelt. Wenn uns bereits seit frühester Kindheit vermittelt wird, dass der Bereich keine direkte Ansprache erhält, so fällt es in der Tat schwer einen positiven Bezug dazu zu bekommen.
Oder wenn wir beim Berühren unseres Geschlechts mit bösen Blicken gestraft oder ermahnt wurden, dies zu unterlassen. Wenn wir öfter diese Erfahrung mit unseren Eltern oder anderen Personen, die für uns eine Vorbildfunktion darstellen, machen, so wird uns vermittelt, dass die Region mit der wir uns beschäftigen, nicht wirklich als positiv angesehen wird. Somit kann nicht unbedingt ein gesundes genitales Selbstbild entstehen. Aber es ist auch nie zu spät ein positives Selbstbild aufzubauen und zu erleben. Dafür bedarf es Geduld und ein Abrücken von Schönheitsidealen.
Als Sexologin ist es mir ein Anliegen, mit meinen Klient*innen an Ihrem Genitalen Selbstbild zu arbeiten und oftmals seit langem geltende und ausserordentlich hartnäckige Ansichten oder Vorurteile aufzulösen. Wie kann das gelingen?
Kürzlich habe ich an einer Studie der Universität Bern teilgenommen, in der es zunächst um die Einschätzung des eigenen Genitales in Bezug auf Funktionalität, Aussehen und Geschmack/Geruch ging. Im Verlauf der Befragung wurden mir Bilder von 30 natürlichen, nicht kosmetisch veränderten Vulven für jeweils 5 Sekunden gezeigt (den Männern, die an der Studie teilnahmen, wurden an dieser Stelle entsprechende Penis Fotos gezeigt). Nach Ansicht der Bilder wurden die Fragen fortgesetzt. Allein das sichtbar machen, dass jede Vulva (und jeder Penis) anders ausschaut und nicht einem Schönheitsideal entspricht, haben schon Auswirkungen auf die Bewertung unseres eigenen Geschlechts. Nach dem Motto: „Da passe ich doch in der Vielfalt sehr gut dazu!“ Letztendlich haben die Bilder mich sogar angeregt, mich einmal wieder selbst mit meiner Vulva zu beschäftigen und sie wohlwollend zu betrachten. Wir Frauen tun uns da rein anatomisch etwas schwerer, unser Geschlecht zu betrachten. Aber versuch einmal, mit einem Spiegel einen guten Winkel zu finden oder (für mutige) machen einmal ein Vulva-Selfie mit dem Handy? Die Männer sind eingeladen, sich mit Ihrem Penis hier ebenfalls zu beteiligen!
Wie ist es das Bild (im Spiegel oder auf dem Display) zu betrachten? Ich möchte Dich einladen, die Schönheit Deines Geschlechts zu sehen. Vielleicht möchtest Du sogar weiter forschen und fühlen, wie es sich anfühlt, wie es riecht oder schmeckt?
Ein positives Genitales Selbstbild fällt nicht vom Himmel – gerade wenn aus der Vergangenheit viele Tabus darauf liegen. Aber es ist nie zu spät, mit alten Mustern zu brechen, das eigene sexuelle Erleben verbessern zu wollen. Und der Fähigkeit, die eigene Vulva und den eigenen Penis positiv zu besetzen, kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Und sehr viel nachhaltiger und schmerzfreier als eine kosmetische Operation ist es allemal.
Lesezeit 4:30 min, 89. Ausgabe Kink
Sex in Langzeitbeziehungen
Viele Paare kennen das Phänomen: Der Sex, den wir zu Beginn einer Beziehung hatten, verändert sich im Laufe der Zeit. Einstmals wildes Verlangen wird (gefühlt) irgendwann zu einer Routine. Den Sex, den wir anfangs mit unseren Partnern hatten, finden wir irgendwann nur noch in unseren Erinnerungen wieder. Und fragen uns: Warum war damals alles so einfach und wo ist nun unsere Lust geblieben? Warum haben wir weniger Lust aufeinander als früher – obwohl wir uns doch lieben? Sollte die Lust auf Sex da nicht ganz von allein da sein?
Möglich (und nicht selten) ist eine Erklärung, die mit dem Begehren zu tun hat. Was ist das?
Sexuelles Begehren definieren Sexologen als die „positive Vorwegnahme“ einer Handlung mit sexuellem Kontext. Und auf die Sexualität in einer Beziehung bezogen kann sich dieses Begehren im Laufe der Zeit ändern.
Bei vielen Paaren dient der Sex zu Beginn der Beziehung dazu, den Partner an sich zu binden. Durch gemeinsame sexuelle Erlebnisse entsteht ein intimes Ritual, welches oftmals ausschließlich mit diesem einen Partner geteilt wird. Dieses Ritual schweißt das Paar zusammen. Es entsteht ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Daraus entwickelt sich (oder entsteht parallel) ein Liebesgefühl.
Im Laufe der Zeit wird die anfängliche Verliebtheit zu einer Liebesbeziehung; diese nährt sich zum Beispiel aus dem Gefühl von Nähe, Verbundenheit, Vertrautheit. Und auch durch die viele Zeit, die das Paar miteinander verbringt. Vielleicht auch durch die Kinder, die dieses Zusammengehörigkeitsgefühl als Familie ebenso stärken können. Der Sex ist dann nicht mehr so wichtig dafür, die ursprüngliche Bindung herzustellen zum Partner. Nicht selten kommt es irgendwann zur „Sex nach Kalender“ Methode: „Wir müssten doch mal wieder, weil es ja irgendwie dazugehört“. Das heißt die paradoxe Situation ist die: Gerade, weil die Liebesbeziehung gewachsen ist, ist der Sex nicht mehr so vordergründig wichtig und das Bedürfnis nach Nähe ist gesättigt. Es gibt jetzt sehr viele Rituale (neben dem Sex), die das Zusammengehörigkeitsgefühl der Partner aufrecht erhalten.
Nun stellt sich die Frage: Wie können wir ein neues Bedürfnis „Sex zu haben“ wecken? Und warum schaffen das manche Paare scheinbar von ganz allein, andere nicht? Machen die einen etwas falsch, das die anderen richtig machen?
Zum einen können hier Sexologen ins Spiel kommen und gemeinsam mit der Person oder dem Paar herausfinden, welche sexuellen Fähigkeiten sie mitbringen und wie diese gefestigt und erweitert werden können.
In der Sexologie unterscheiden wir zwischen emotionalem und genitalem Begehren. Man kann sich das wie zwei Säulen vorstellen, auf denen unser Begehren nach Sexualität sich stützt. Um bei dem Bild mit den Säulen zu bleiben: Sind beide Säulen stark, ist die Basis sicher; auch wenn eine der beiden einmal etwas schwächer ist, hält die andere das „Gebäude Sexualität“ noch fest.
Ist aber von Anfang an nur eine Säule besonders stark, und diese fängt im Laufe der Zeit an zu bröckeln, wird die Angelegenheit fragil.
Um bei unserem Paarbeispiel zu bleiben: War zu Anfang der Beziehung die Säule des emotionalen Begehrens sehr dominant (also ruhte das Begehren nach Sex überwiegend darauf, die Beziehung zu bestätigen und eine Liebesbeziehung aufzubauen), so wird diese Säule nach einigen Jahren nicht mehr so wichtig. Der Sex ist nicht mehr das Einzige, was die Liebesbeziehung erhält, und der „Aufwand“ für den Sex ist zu groß und wird durch gemeinsam verbrachte Zeit und andere Aktivitäten ersetzt.
Wenn dann das genitale Begehren, also das sinnliche körperliche Erleben des Partners, das Nähren an der eigenen Erregung, eher wenig ausgeprägt war, dann kann der Sex zum Erliegen kommen.
Bei Paaren, auf die dieses Phänomen zutrifft, schauen wir zunächst darauf, welche Beziehung die Frauen und Männer eigentlich zu ihrem Geschlecht entwickelt haben. Wie sehr wird das eigene Geschlecht bewohnt? Wie differenziert wird das Geschlecht wahrgenommen? Wo im Körper kann die sexuelle Erregung gespürt werden, und wie mühevoll oder mühelos kann diese gesteigert werden?
Dies alles sind Elemente der zweiten Säule. Und diese Säule können wir stärken, indem wir den Fokus mehr auf das körperliche Erleben lenken als auf das emotionale. Gelingt das, stehen dem Paar wieder beide Säulen zur Verfügung, und die Sexualität steht auf einem soliden Fundament.
Ein anderer Aspekt, den ich bereits zu Beginn genannt habe, ist die Routine, die sich in die Sexualität einschleichen kann. Zu Beginn der Beziehung war alles neu, alles unbekannt. Das Erforschen oder Erobern des Partners hat einen großen Reiz ausgemacht. Oftmals fällt bei Paaren das Wort „Jagdinstinkt“. Diese Routine ist letztlich auch oftmals mit einem emotionalen Begehren verbunden.
Um diesen Reiz des neuen und unbekannten wieder neu zu entfachen werden Paare manchmal ganz allein kreativ und experimentierfreudig. Sie bestellen zum Beispiel Sextoys oder suchen neue Spielarten wie S/M, Tantra oder Rollenspiele. Oder sie besuchen zusammen Kinky Partys oder Swingerclubs. Das alles kann eine gute Möglichkeit sein, den Sex wiederzubeleben.
Wenn es dann gelingt, den Fokus nicht ausschließlich auf das „Neue und Unbekannte“ zu legen, sondern gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf das körperliche Erleben zu lenken, können Hilfsmittel wie Toys und Dessous oder Spielarten wie Rollenspiele durchaus hilfreich sein. Damit diese allerdings nicht auch bald wieder an Reiz verlieren, kann es auch hier nicht schaden, neben dem emotionalen auch dem körperlichen Erleben genügend Aufmerksamkeit zu schenken.
Gleiches gilt für den Besuch von Kinky Partys. Und hier kommt noch ein ganz anderer Aspekt hinzu: Ein gemeinsamer Besuch einer Fetisch-Party oder eines Swinger Clubs kann das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Gefühl von gegenseitigem Vertrauen noch einmal ganz neu beleben, und damit ganz nebenbei das aufregende Gefühl vom Anfang der Beziehung wiederbeleben.
Allerdings sind bei diesem Experiment mit ein paar Spielregeln sinnvoll. Aber das ist ein anderes Thema.
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Viel Spass beim Schauen!







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Lichen sclerosus Deutschland
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